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Glyphosat: 75 Prozent der Deutschen deutlich belastet

5. März 2016

An der Heinrich Böll Stiftung in Berlin wurden gestern, 4.3.16, die Ergebnisse der bisher umfassendsten Studie zu Glyphosat im Urin vorgestellt. Die Urinale 2015 ist eine Aktion der Kampagne Ackergifte? Nein danke! der Bürgerinitiative Landwende.

Bei 75 Prozent der untersuchten 2009 Urinprobe von Deutschen betrug die Belastung mindestens 0,5 µg/l, d.h. das Fünffache des Grenzwerts für Trinkwasser (0,1 µg/l). Ein Drittel der Bevölkerung hat sogar eine 10- bis zu 42-fache Menge der für Trinkwasser zulässigen Menge im Urin.

Am stärksten belastet sind Kinder und Jugendliche. Landwirte sind stärker belastet als andere Berufsgruppen und Mischköstler mehr als Vegetarier und Veganer. Die Belastung der Männer ist höher als jene der Frauen. Es erstaunt nicht, dass bei Bio-Essern die Glyphosat-Konzentration im Urin geringer ist als bei Menschen, die sich konventionell ernähren.

Die von der emeritierten Veterinärmedizinerin Monika Krüger betreute und vom akkreditierten Labor BioCheck-Holzhausen durchgeführte Untersuchung ist die weltweit grösste bisher durchgeführte Felduntersuchung zum Nachweis von Glyphosat im Urin. „Sie bestätigt die Ergebnisse des Umweltbundesamtes, dass Glyphosat im Urin bei einem Grossteil der deutschen Probanden nachweisbar ist“, stellte Monika Krüger fest.

In der Schweiz wurde bisher keine ähnliche Studie durchgeführt. Mag sein, dass der Schweizer Urin etwas weniger belastet ist, da Glyphosat als „Erntehelfer“ nicht zugelassen war (Sikkation). Heidi vermutet, dass z.B. importierte Backwaren wesentlich stärker mit Glyphosat belastet sind als einheimische. In Deutschland wurde die Sikkation erst vor Kurzem verboten, Glyphosat zur Sikkation nur noch in Ausnahmen zugelassen, Proplante, 26.5.14

Glyphosat im Urin: Werte liegen auch bei Kindern im erwartbaren Bereich und sind gesundheitlich unbedenklich, das meldet das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) und übt ausführlich Kritik an der Studie, 4.3.16. Woher nimmt das BfR diese Sicherheit? Heidi ist gespannt auf weitere Reaktionen. Viel Geld steht auf dem Spiel und auch der Ruf des BfR. Wem darf man noch glauben? Heidi meint: „Es ist ungesund, dauernd solchen Stoffen ausgesetzt zu sein, denn es sind ja deren viele.“

Glyphosat im Urin von Großstädtern aus 18 europäischen Staaten nachgewiesen. 70 Prozent aller Proben in Deutschland belastet, Bund, 13.6.13.

5.3.16 HOME