Posts Tagged ‘Grasfrosch’

Leserbrief zu „Nur ein kleiner Grasfrosch“

15. Juni 2024

Liebe Heidi

Schön wär’s ja, wenn deine Nachricht stimmte!

Die Kategorie „nicht gefährdet“ (LC) bedeutet nur, dass diese Art im Moment der Kartierung noch über eine für die Arterhaltung genügend grosse Population und Vernetzung verfügt. Die Einordnung sagt aber wenig darüber aus, welche Tendenz die Populationen aufweisen. Eine grosse Schwäche der Roten Listen besteht eben darin, dass sie hauptsächlich auf Art-Präsenzen basieren und die Populationsentwicklung nicht berücksichtigen. Zudem kann eine Art noch recht lange auf niedrigstem Niveau existieren und dann durch ein Einzelereignis (z.B. Trockenheit, Hochwasser, Auslöschung einer grossen Population) plötzlich ganz verschwinden.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Auch die Grasfroschbestände befinden sich in stetiger Abnahme und die Isolation der Populationen voneinander nimmt zu. Pellet & Schmidt, 2015, haben zwischen 2011-2014 sogar in Naturschutzgebieten von nationaler Bedeutung eine Abnahme von 26 Prozent festgestellt. Ursachen gibt es viele: Zerstörung der Lebensräume, Zerschneidung der Landschaft, Tötung beim Laichzug, Klimaerwärmung und neue Krankheiten (v.a. Pilzkrankheiten). Auch die Publikation des BAFU stellt 2023 fest, dass „Dank der vielen Massnahmen zum Schutz der Amphibien durch viele Akteure konnte der Rückgang der Bestände bei den meisten Arten gebremst werden. Dennoch sind viele Amphibien immer noch stark von diesen Schutz- und Förderungsmassnahmen abhängig. Diese müssen also beibehalten, ja gar intensiviert werden, da es trotz einem verminderten Rückgang immer weniger Populationen gibt.“

Der Ausdruck „der Rückgang konnte gebremst werden“ ist wieder so ein typischer Euphemismus des BAFU: Der Rückgang geht also weiter und das kann für Populationen am Rande der Existenz dann trotzdem schnell das Aus bedeuten. Und von einer Intensivierung der Schutzmassnahmen ist nun leider gar nichts zu spüren, sondern das Gegenteil, wie man ja deinen Berichten über die Tollheiten im Parlament entnehmen kann.

Eine nüchterne Beurteilung muss also zu einem anderen Ergebnis kommen: Nach 150 Jahren der Trockenlegung von Feuchtgebieten, der Eindolung und Verbauung unserer Bäche, der Intensivierung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung und der Landschaftszerschneidung plus Luftverschmutzung und Klimaerwärmung sind auch die Grasfroschbestände auf kleine Reste geschrumpft. Und auch, wenn sie relativ noch zu den häufigsten Amphibien zählen, ist der Bestand in der Schweiz bedroht und die Art dürfte – nach einer Dauer von gut 10’000 Jahren – in der Schweiz bis zum Jahre 2100 ausgestorben sein.

Bei den Massnahmen bin ich voll dabei, allerdings werden sie hinten und vorne nicht ausreichen. Zusätzlich müssen Mikromeliorationen, Pestizid- und Kunstdüngereinsatz flächendeckend eingestellt, Vernetzungskorridore und Wiedervernässung von ehemaligen Feuchtgebieten durchgeführt, Strassen rückgebaut, die Klimaerwärmung rückgängig gemacht und der Stickoxid-Ausstoss massiv verringert werden. Eine Herkulesaufgabe!

Viele Grüsse aus dem gerade mit sehr Grasfrosch-freundlichem Wetter beglückten ZüriOberland, Uwe

Nur ein kleiner Grasfrosch. Heidis Mist 14.6.24

Markus Ritter: 19% Biodiversitätsförderflächen in der Gesamtlandwirtschaft. Heidis Mist 12.6.24

Auch der Ständerat hat gegen die Biodiversität gestimmt! Heidis Mist 11.6.24

Krisen und untaugliche Argumente machen Politik – gestern und heute. Heidis Mist 10.6.24

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Nur ein kleiner Grasfrosch

14. Juni 2024
Ein kleiner Grasfrosch guckte nach der Metamorphose Heidi an. Blitzschnell schwamm er dann im Wasser herum.

Ein kleiner Grasfrosch guckte nach der Metamorphose Heidi an. Blitzschnell schwamm er dann im Wasser herum, gab mit den Hinterbeinen mächtig Schub.

Eine gute Nachricht: Der Grasfrosch Rana temporaria ist nicht gefährdet. Keine andere Lurchart Europas ist so vielfältig gefärbt und gezeichnet wie der Grasfrosch. Die Färbung reicht von gelbbraun über braun, oliv, rötlich, dunkelbraun, grau bis fast schwarz; die Tiere sind stärker oder schwächer gefleckt oder völlig einförmig gefärbt, das ist auf info fauna zu lesen.

Unter folgenden Voraussetzungen hat der Grasfrosch gute Zukunftsaussichten:

  • In unserer Landschaft müssen dauernd Kleingewässer aller Art, seichte Partien an Grossgewässern und natürlich mäandrierende Bachläufe vorhanden sein. Neuschaffungen solcher Gewässer werden vom Grasfrosch in der Regel bald besiedelt.
  • Auf eine weitere Entwässerung feuchter Partien auf Wiesen und in Wäldern muss verzichtet werden, sind dies doch die Landlebensräume des Grasfrosches.
  • Der Einsatz von Pestiziden oder Kunstdüngern ist in allen diesen Gebieten und auf den Froschwanderstrecken völlig einzustellen.

Grasfrosch Rana temporaria. Info fauna

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Wir müssen mehr für die Artenvielfalt tun!

1. April 2024

Froschkönig: "Ich, der Grasfrosch, gehöre zu den 21 Prozent der Amphibienarten, die in der Schweiz nicht ausgestorben sind. Meine Verwandten die Wechselkröten Bufotes viridis dagegen sind ausgestorben und 79 Prozent der 19 Arten sind auf der Roten Liste. Ich bin euch allen sehr dankbar, wenn ihr JA zur Biodiversitätsinitiative sagt."

Froschkönig: „Ich, der Grasfrosch, gehöre zu den 21 Prozent der Amphibienarten, die in der Schweiz nicht gefährdet sind. Meine Verwandten die Wechselkröten Bufotes viridis dagegen sind ausgestorben, einzelne wandern gelegentlich aus Italien ins südliche Tessin ein. Aber beunruhigende 79 Prozent der nur 19 Arten sind auf der Roten Liste. Ich bin euch allen sehr dankbar, wenn ihr JA zur Biodiversitätsinitiative sagt.“

Heidi hat viele Antworten auf ihre Umfrage zur Biodiversitätsinitiative erhälten. Sie kann nur ein paar ausgewählte veröffentlichen.

Staudenwicke: "Ich bin eine Zierpflanze, wurde aber auch als Futter für das Vieh angebaut. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wanderte ich vom Mittelmeer her nach Mitteleuropa ein. Leider bin ich schon Ende des 19. Jahrhunderts aus der Mode geraten. Heute noch ziere ich Zäune und Mauern, fühle mich bei Heidi wohl. Bienen und Hummeln lieben mich, besonders der Zitronenfalter besucht mich, aber auch andere Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz. Mich kann man einfach säen. Trotzdem bin ich solidarisch mit meinen einheimischen Freunden von Flora, Fauna und Funga: Bitte legt ein JA in die Urne für die Biodiversitätsinitiative."

Staudenwicke: „Ich bin eine mehrjährige Zierpflanze, wurde aber auch als Futter für das Vieh angebaut. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wanderte ich vom Mittelmeer her nach Mitteleuropa ein, wurde in Parks und Gärten angepflanzt. Leider bin ich schon Ende des 19. Jahrhunderts aus der Mode geraten. Trotzdem ziere ich heute noch Zäune und Mauern, fühle mich bei Heidi wohl. Bienen und Hummeln lieben mich, besonders der Zitronenfalter besucht mich regelmässig, aber auch andere Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz. Mich kann man einfach säen. Trotzdem bin ich solidarisch mit meinen einheimischen Freunden von Flora, Fauna und Funga: Bitte legt ein JA in die Urne für die Biodiversitätsinitiative.“

Die Initiative können Sie auf verschiedene Arten unterstützen: Werbung machen, Flaggen aufhängen, Botschaften auf der Homepage der Initiative schreiben und natürlich Geld überweisen. Hier finden Sie alle Informationen:

Schützen, was wir brauchen. Biodiversitätsinitiative

Rote Liste der Amphibien, Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Insektenfreundliche Kletterpflanzen: Unsere Top 13 für den Garten. Das Plantura Gartenmagazin

Breitblättrige Platterbse, Wikipedia

Heidi wünscht Ihnen biodiverse Tage. Heidis Mist 30.3.24

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