Frühlingsfest im Farngut – Kennen Sie DAS Angebot?

26. April 2024
Ein Klick auf das Bild führt zum Farngut.

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Heidi hat das Farngut kennengelernt als sie verzweifelt Knoblauch suchte. Sie schrieb darüber am 20.5.10 im Beitrag Knoblauch aus China? Einige Monate später entdeckte sie das Farngut der Familie Bucher. Auch sie hatten festgestellt, dass es an einheimischem Knoblauch und weiteren Gemüsen und Früchten mangelt. Kurz nach der Übernahme des Mastbetriebs von Vater Bucher stellten sie auf tierfrei um mit Schwergewicht Knoblauch. Der Betrieb hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.

Farngut-Vision

„Die vier Grundwerte Gesunder Boden, Soziale Gesundheit, Ökomische Gesundheit und Ökologische Gesundheit vereinen uns als Team und bilden den Kompass für unser Tun auf dem Betrieb. Unsere Kurzvideos geben dir einen Einblick!“

DAS Angebot

Saisonal einkaufen beim Farngut!

Saisonal einkaufen beim Farngut!

Der vielfältige Hof bietet heute ein Ganzjahresabonnement an und vieles mehr. die Produkteliste ist beeindruckend. Von Partnerbetrieben werden tierische Produkte zugekauft. Es gibt ein reines vegetarisches Abonnement und eines mit pflanzlichen und tierischen Produkten.

Honesta

Wen man vom Farngut redet, dann darf man durchaus einmal das Wort „innovativ“ in den Mund nehmen. Farngut schreibt: „Der Förderverein Honesta erforscht die technische Umsetzung des Anbaus in Mischkulturen. Mit modernen Maschinen, soll diese biodiverse und agronomisch-anspruchsvollere Produktion von Lebensmittel praxistauglich werden. Die rund 3 Hektaren grosse Versuchsfläche des Vereins befindet sich hier auf dem Farngut. Wie bereits im 2022 und 2023 führt die Hochschule HAFL auch im 2024 ihren Mischkultur-Versuch bei uns durch.“

Entdecke das Kind in dir!

Ein interessantes Angebot ist auch: „Ob Kind, Jugendliche/r oder Jung-gebliebene/r – Du kannst dich für den KinderGARTEN anmelden. Du erhältst bis maximal sechs Quadratmeter Ackerfläche zugeteilt, welche du das ganze Jahr durch bewirtschaften kannst.“

Heidi meint: „Schauen Sie sich doch einmal auf der Farngut-Homepage um. Vielleicht bekommen Sie dann Lust, am Frühlingsfest teilzunehmen, um mehr zu erfahren, selbst dann, wenn Sie nicht im „Liefergebiet“ wohnen.“

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Reporter ohne Grenzen: Bedrohte Demokratie – bedrohte Medienfreiheit

25. April 2024
Astérix ist erhältlich im Shop von ROG Schweiz. Ein Klick auf das Bild führt zum Shop.

Astérix ist erhältlich im Shop von ROG Schweiz. Ein Klick auf das Bild führt zum Shop.

Reporter ohne Grenzen schickte Heidi gestern abend, 24.4.24, einen Brief mit Informationen zur Medienfreiheit und der Bitte um eine Spende (Übersetzt von Heidi mit DeepL). Eine Stunde nach Mitternacht, als Heidi tief schlief, traf ein Weiterleiten-Mail gleichen Inhalts ein mit der Bemerkung: „In was für einer Welt leben wir?!?!?!!!“ Hier der Brief von RSF:

„Journalisten, die über Umweltthemen berichten, stossen in vielen Teilen der Welt auf wachsende Schwierigkeiten. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (RSF) wurden in den letzten zehn Jahren 200 Journalisten bedroht, auch mit körperlicher Gewalt, einschliesslich Mord, weil sie über Umweltthemen berichteten. 24 wurden in Lateinamerika und Asien ermordet, was diese beiden Regionen zu den gefährlichsten für Umweltjournalisten macht.

Die Arbeit von Umweltjournalisten und ihre Sicherheit sind zunehmend bedroht – von Einschränkungen des Zugangs zu Informationen über Knebelklagen bis hin zu physischen Angriffen. Die RSF prangert die Hindernisse für das Recht auf Informationen über Umwelt- und Klimafragen an und fordert alle Länder auf, den lebenswichtigen Charakter der Arbeit von Umweltjournalisten anzuerkennen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Fast die Hälfte der in den letzten zehn Jahren in Indien getöteten Journalisten – 13 von 28 – arbeiteten an Umweltberichten, die oft auch mit Korruption und organisiertem Verbrechen zu tun hatten, insbesondere mit der so genannten „Sandmafia“, die illegal Millionen von Tonnen dieser wertvollen Ressource für die Bauindustrie abbaut. Journalisten, die über die Abholzung des Amazonasgebietes berichten, sind ausserdem ständig Drohungen und Schikanen ausgesetzt, die sie an der freien Arbeit hindern. Das Ausmass des Problems wurde 2022 durch die Ermordung von Dom Phillips deutlich, einem britischen Reporter, der sich auf Umweltthemen spezialisiert hatte.

Angesichts der Umwelt- und Klimaherausforderungen, vor denen wir stehen, ist die Freiheit, über diese Themen zu berichten, unerlässlich. Die Mitarbeiter von RSF kämpfen unermüdlich, um zu verhindern, dass wirtschaftliche und politische Interessen das Recht auf Information behindern. Ihre Grosszügigkeit macht diesen Kampf möglich. Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung.“

Spenden Sie hier für REPORTERS WITHOUT BORDERS (RSF)

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und/oder werden Sie Mitglied von REPORTER OHNE GRENZEN (ROG) Schweiz

Stöbern Sie auch im Shop mit 75 höchst spannenden und auch schönen Büchern.

Internationalen Tag der Pressefreiheit

Am Internationalen Tag der Pressefreiheit, findet in Zürich unter dem Titel «Bedrohte Demokratie – bedrohte Medienfreiheit» eine Veranstaltung von Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz in Kooperation mit dem Theater Neumarkt statt. Thema: die Bedrohung des unabhängigen Journalismus weltweit.

3. Mai 2024, 19 Uhr, im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, Zürich

Mitwirkende: 
Ekaterina Glikman, Exiljournalistin für «Nowaja Gaseta Europa»
Roger de Weck, Publizist
Bettina Büsser, Reporter ohne Grenzen Schweiz
Can Dündar, verfolgter türkischer Journalist (aus Berlin zugeschaltet)
Oliver Zihlmann, «Forbidden Stories»
Moderation: Kerstin Hasse, Mitglied der Chefredaktion «Tages-Anzeiger»

Als VertreterInnen der vierten Gewalt sind JournalistInnen zentraler Bestandteil von Demokratien. Doch viel zu oft drohen Repressalien, die von Unterlassungsklagen über Behinderung ihrer Arbeit bis hin zur Gefährdung an Leib und Leben reichen. Zu viele von ihnen haben auch im letzten Jahr mit ihrem Leben für ihren Beruf bezahlt.

Reporter ohne Grenzen (RSF) veröffentlicht jedes Jahr eine «Rangliste der Pressefreiheit», die die Situation rund um den Globus aufzeigt. Begleitend zur Präsentation der Rangliste 2024 zeigen wir eine Fotoreportage des türkischen Fotografen Cagdas Erdogan.

Julia Reichert, Co-Direktorin des Theater Neumarkt, liest Texte bedrohter JournalistInnen aus Belarus, Hongkong, Guatemala und Vietnam.

Ekaterina Glikman, Exiljournalistin von «Nowaja Gaseta Europa», und Can Dündar, verfolgter türkischer Journalist (aus Berlin zugeschaltet), sprechen über die Situation von Medien und Medienschaffenden in Russland, in der Türkei, weltweit – und im Exil. Publizist Roger de Weck thematisiert die Verbindung von Demokratie und Informationsfreiheit.

Zum Schluss stellt Oliver Zihlmann die Initiative «Forbidden Stories» vor, die der Repression trotzt.

Moderation: Kerstin Hasse, Mitglied der Chefredaktion «Tages-Anzeiger»

Eine Kooperation des Theaters Neumarkt mit Reporter ohne Grenzen (RSF) Schweiz, dem Kulturhaus Helferei und der Initiative «Forbidden Stories»

Medienpartner: «Tages-Anzeiger»

Eintritt: «Pay what you can», Tickets unter Theater Neumarkt bzw. direkt hier

25.4.24 HOME

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Die Fleischindustrie freut sich über falsche Zahlen der FAO

24. April 2024
Die Landwirtschaft ist für 23% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wovon der größte Teil auf die Viehzucht entfällt. The Guardian 19.4.24

Die Landwirtschaft ist für 23% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wovon der grösste Teil auf die Viehzucht entfällt. The Guardian 19.4.24

Quelle: UN livestock emissions report seriously distorted our work, say experts. Arthur Neslen, The Guardian 19.4.24

Ein UN-Bericht über die Emissionen aus der Viehzucht, der auf der COP28 veröffentlicht wurde, verzerrt die Arbeit von Experten und unterschätzt dadurch die Auswirkungen einer Reduzierung des Fleischkonsums. Zwei wichtige Experten, die in einem UN-Flaggschiff-Bericht über Emissionen aus der Viehzucht zitiert wurden, fordern daher den Rückzug des Berichts. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) habe ihre Forschungsergebnisse missbraucht, um das Potenzial eines geringeren Fleischkonsums zur Senkung der landwirtschaftlichen Emissionen zu unterschätzen.

Paul Behrens, ausserordentlicher Professor an der Universität Leiden, und Matthew Hayek, Assistenzprofessor an der New York University, sagen, dass die FAO-Studie systematische Fehler enthalte und schlechte Formulierungen; die Quelldaten seien höchst unangemessen verwendet worden. Hayek sagte dem Guardian: „Die Fehler der FAO waren vielfältig, ungeheuerlich und konzeptionell, und sie alle hatten zur Folge, dass die Möglichkeiten zur Emissionsminderung durch eine veränderte Ernährung weit unter dem liegen, was sie sein sollten. Keiner der Fehler hatte den gegenteiligen Effekt.“

Die Landwirtschaft ist für 23% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei der grösste Teil davon auf die Viehzucht in Form von Methan aus Rülpsen und Dung sowie auf die Abholzung von Wäldern für den Anbau von Weideflächen und Futterpflanzen zurückzuführen ist. Viele Länder, wie China und Dänemark, haben ihren empfohlenen Fleischkonsum drastisch reduziert, während Deutschland nun eine zu 75% pflanzliche Ernährung vorschlägt.

Das Minderungspotenzial durch eine geringere Viehhaltung einer Studie habe die FAO um einen Faktor zwischen 6 und 40 unterschätzt.

Die FAO ist die weltweit wichtigste Quelle für landwirtschaftliche Daten, und ihre Berichte werden routinemässig von massgeblichen Gremien wie dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen verwendet.

Ehemalige Beamte haben die FAO beschuldigt, ihre Arbeit zu zensieren und zu sabotieren, wenn sie die Positionen der Viehzuchtindustrie in Frage stellten. In einem kürzlich veröffentlichten Fahrplan der FAO zur Förderung der Nachhaltigkeit des Sektors wurde die Option, den Fleischkonsum zu reduzieren, in einer Liste von 120 politischen Massnahmen nicht aufgeführt.

Das FAO-Papier wurde von Lobbyisten der Fleischindustrie gelobt, von denen einer es als „Musik in unseren Ohren“ bezeichnete, als es in COP28 veröffentlicht wurde.

Weitere Informationen: UN livestock emissions report seriously distorted our work, say experts. Arthur Neslen, The Guardian 19.4.24

24.4.24 HOME

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Argentinien ist Glyphosat-Champion, doch es gibt Gegner

23. April 2024
ARTE-Reportage 2018

Bild aus ARTE-Reportage 2018

Es schneite am Sonntag, schneite, schneite …, der Alpöhi war in ein Buch vertieft und der Geissenpeter tauchte, verständlicherweise bei diesem Schneegestöber, nicht auf. Also hatte Heidi genügend Zeit, die topaktuelle 25-minütige Reportage Argentinien: Neue Gegner des Glyphosat von ARTE aus dem Jahre 2018 anzuschauen. Sie zeigt eindrücklich die Probleme von Gentech-Pflanzen + Glyphosat auf, die Probleme der abhängigen Bauern, die zunehmenden Krankheiten, die Verschmutzungen von Trinkwasser und Böden.

Ein kleines Netz von Umsteige-Bauern hat sich gebildet – umsteigen auf Agrarökologie, Biolandbau und biodynamischen Landbau. Sie wollen gesunde Menschen, gesunde Tiere, gesunde Böden. Nicht nur ein Bürgermeister hilft tatkräftig mit, auch Wissenschaftler und ÄrztInnen.

Das ruft nach mehr Wissen – Heidi hat gesucht!

Oliver Pieper schrieb am 30.8.22 für die Deutsche Welle (DW) einen Beitrag Umstrittene Pestizide vergiften Argentinien: „Auf den gigantischen Sojaanbauflächen Argentiniens wird kräftig Glyphosat versprüht. Unternehmen wie Bayer und BASF machen mit ihren Pestiziden Milliardenumsätze – einige Mütter aus der Stadt Córdoba wehren sich…

In Ituzaingó ist fast niemand verschont worden, jede Familie kann über Leukämiefälle, Schilddrüsenerkrankungen oder Asthma erzählen, von Nierenfehlfunktionen, Neurodermitis oder auch Fehlgeburten. Die „Mütter von Ituzaingó“erstritten immerhin vor Gericht, dass Pestizide nur in einem Abstand von zweieinhalb Kilometern von Wohnhäusern versprüht werden dürfen. In der Schweiz gibt es diesbezüglich KEINE Vorgaben (ausser für Helikoptersprühflüge 30 oder 60 Meter je nach Mittel): Abstand NULL, wie Heidi schon früher geklagt hat!

Auf dem Stadtplan, den Sofía Gatica hält, sind Krankheitsfälle mit roten Punkten markiert. Ursache sind wahrscheinlich die Herbizide der Agrarkonzerne. Foto: Sophia Boddenberg

Auf dem Stadtplan, den Sofía Gatica hält, sind Krankheitsfälle mit roten Punkten markiert. Ursache sind wahrscheinlich die Herbizide der Agrarkonzerne. Foto: Sophia Boddenberg

Ein ausführlicher Bericht liegt von „nd Journalismus von links“ vor, vom 5.6.23. Sophia Boddenberg beleuchtete das Problem von verschiedenen Seiten in Argentinien: »Ein Experimentier­feld transnationaler Konzerne«. Auf südamerikanischen Plantagen kommen giftige Pestizide zum Einsatz. Chemiekonzerne machen damit Milliardengewinne…

Argentinien ist der weltweit grösste Exporteur von Sojaschrot. Für den Anbau werden nicht nur Wälder abgeholzt. Es gibt noch andere Probleme: Das gentechnisch veränderte Saatgut wird in Kombination mit Unkrautvernichtungsmitteln verkauft, gegen die die Pflanzen resistent sind. Seit Argentinien in den 1990er Jahren den Anbau von Gen-Saatgut zugelassen hat, hat sich der Einsatz von Herbiziden mehr als verzwölffacht…

Sofía Gatica und María Godoy wollen nicht aufgeben. »Argentinien exportiert Soja, um die Hühner, Schweine und Rinder in Europa zu füttern. Und wir müssen den Preis dafür bezahlen«, sagt Godoy. Es sei »eine Fortsetzung der Kolonisation«.

Heidi stellte beim Suchen fest: „Informationen sind vorhanden in Hülle und Fülle aus der ganzen Welt. Bequem ist es, diese zu ignorieren.“

23.4.24 HOME

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Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen!

22. April 2024
Bericht ntv vom 11.4.24

Bericht ntv vom 11.4.24. Ein Klick auf das Foto führt zum Video Ewigkeits-Chemie im Gemüse: PFAS-Pestizide auf dem Vormarsch.

Das Umweltinstitut München schreibt:

Es ist kaum zu glauben: Noch immer weiss niemand, welche Pestizide wann, wo und in welchen Mengen in unserer Umwelt landen! Und das, obwohl LandwirtInnen ihre Pestizideinsätze seit Langem (in der EU) dokumentieren müssen. Doch diese Spritzdaten werden von den zuständigen Behörden bisher nur stichprobenartig überprüft und nicht zentral erfasst, geschweige denn ausgewertet oder veröffentlicht.

Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf einem Acker in der eigenen Nachbarschaft einsehen können. Fordern Sie Landwirtschaftsminister Özdemir jetzt dazu auf, ein System zur elektronischen Erfassung und Veröffentlichung der Pestizideinsätze zu schaffen.

Heidi meint: „Sie können einen solchen Brief auch an den Schweizer Agrarminister Guy Parmelin schreiben. Auch ist eine Forderung für Warntafeln an den Ackerrändern angebracht, wie dies z.B. in Neuseeland üblich ist.“

Guy Parmelin

Unsere Botschaft an den Bundeslandwirtschaftsminister:

Sehr geehrter Herr Özdemir,

obwohl jeder Landwirt, jede Landwirtin dazu verpflichtet ist, zu dokumentieren, welche Pestizide er oder sie ausbringt, werden diese Daten bisher nicht von den Behörden ausgewertet oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als neuer Landwirtschaftsminister können Sie endlich Licht ins Dunkel bringen und Transparenz darüber herstellen, welche Pestizide wann, wo und in welchen Mengen verwendet werden.

Ich fordere Sie dazu auf, zeitnah ein System zur elektronischen Erfassung und Veröffentlichung der Pestizideinsätze zu schaffen. Dieses System muss insbesondere folgende Bedingungen erfüllen:

  • Systematische, elektronische Erfassung der Daten über Pestizideinsätze aller beruflichen AnwenderInnen auf Basis der ohnehin vorhandenen Dokumentationspflichten
  •  Bereitstellung der Daten für einzelne landwirtschaftliche Flächen in einer für jede/n frei zugänglichen und einfach zu bedienenden Online-Datenbank
  • Auswertung und jährliche Berichterstattung durch die zuständigen Behörden, um regionale und kulturspezifische Trends zu erkennen

Stärken Sie das Vertrauen der BürgerInnen in Politik und Landwirtschaft und stellen Sie der Wissenschaft die so dringend benötigte Datengrundlage zur Verfügung, indem Sie Pestizideinsätze endlich transparent machen!

Mit freundlichen Grüssen

XY

Heidi empfiehlt Ihnen den nachfolgend verlinkten Kurzfilm von ntv vom 11.4.24 und den Bericht „USA beschliessen strenge PFAS-Höchstwerte für Trinkwasser“ im Infosperber:

USA beschliesst strenge PFAS-Höchstwerte für Trinkwasser. Daniela Gschweng, Infosperber vom 21.4.24

Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen! Umweltinstitut München

In der Schweiz bewilligte PFAS-Pestizide. Heidis Mist 29.2.24

Helikoptersprühflüge: Pestizid-Transparenz an der Mosel, wo der Mosel-Apollofalter vom Aussterben bedroht ist. Heidis Mist 16.4.24

22.4.24 HOME

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Über Gentechnik wird wieder geredet und es werden Unterschriften gesammelt

21. April 2024
Aus der Studie A loud lobby for a silent spring. CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, März 2022

Aus der Studie „A loud lobby for a silent spring“. CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, März 2022. Ein Klick auf die Box führt zur Studie.

In der Studie A loud lobby for a silent spring (CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, März 2022) wurde aufgezeigt wie die Pestizidindustrie zwar behauptet, den EU Green Deal zu unterstützen, aber:

  • für partielle Auswirkungsstudien bezahlt hat, um Angst vor wirtschaftlichen Verlusten zu schüren und ein ungerechtes Bild zu zeichnen;
  • zahlreiche Medienveranstaltungen und Artikel inszeniert hat, um eine Echokammer rund um die „Auswirkungs“-Studien zu schaffen;
  • von einer von den USA angeführten Industrie-Regierungs-Koalition gegen „Farm to Fork“ profitieren;
  • Druck von Drittländern auf die EU ausüben, um die internationalen Aspekte der Farm-to-Fork-Ziele zu untergraben;
  • die Durchsetzung zu untergraben;
  • sich zwar gegen verbindliche, ehrgeizige Zielvorgaben aussprechen, aber gleichzeitig die Diskussion über die Zielvorgaben als Vorwand nutzen, um unerprobte neue Technologien zu fördern und zu deregulieren (z. B. digitale Technologien, Drohnen, neue GVO), einschliesslich Scheinlösungen.

Dieser Bericht zeigt, dass die EU-Ziele für die Lieferung vom Erzeuger zum Verbraucher (Farm to Fork), ein wesentliches Element des EU Green Deal, von der Industrie stark angegriffen wird. Auf der anderen Seite haben über 70 Organisationen die Europäische Kommission gewarnt, dass die Optionen, die derzeit auf dem Tisch liegen, bei weitem nicht ausreichend sind und zu viele Schlupflöcher offen lassen. Es ist von grösster Wichtigkeit, dass der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Reduzierung von Pestiziden die Forderungen der EU citizens’ initiative, ‘Save Bees and Farmers’, unterstützt von 250 Organisationen, widerspiegelt und ein Höchstmass an Ehrgeiz aufweist, das über eine 50 Prozent Reduktion hinausgeht.

Deregulierung der EU-Gesetzgebung zur Gentechnik

Zahlreiche Organisationen und Personen setzen sich für ein gentechfreies Europa ein. Es gibt GVO-freie Städte und Regionen, je nach Land.

Zahlreiche Organisationen und Personen setzen sich für ein gentechfreies Europa ein. Es gibt GVO-freie Städte und Regionen, je nach Land. Ein Klick auf die Abbildung führt zu GMO-free EUROPE

GMO-Free Europe-Konferenz, 7. September 2023, Europäisches Parlament, Brüssel:

Mehr als 200 Vertreter europäischer nationaler und regionaler Regierungen, Kommunen, Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Umwelt-NGOs, Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich live und online im Europäischen Parlament, um den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung der EU-Gesetzgebung zur Gentechnik in Lebensmitteln und Landwirtschaft zu diskutieren. Ihr einstimmiges Urteil: Dieser Vorschlag ist inakzeptabel. Er war wissenschaftlich fehlerhaft und vorsätzlich irreführend hinsichtlich des Ausmasses und der Risiken von GVO, indem er die klare Forderung der Mehrheit der europäischen Bürger nach Transparenz und Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln ignorierte und die Tore öffnete für eine noch stärkere Unternehmenskontrolle des Saatgutmarktes durch die Einführung von Patenten für CRISPRed-Merkmale und -Sorten.

Abgeordnete des Parlaments sowie der österreichische Umwelt- und Klimaminister und der niedersächsische Umweltstaatssekretär versprachen, ihr Bestes zu tun, um den von der Industrie vorangetriebenen nahezu vollständigen Deregulierungsansatz des Vorschlags zu verhindern. Die Organisatoren bedauerten, dass weder die Kommission noch die spanische Präsidentschaft oder die Europäische Volkspartei, die den Bericht im leitenden Umweltausschuss vertrat, bereit waren, Vertreter zu entsenden, um ihr Konzept zu verteidigen und sich Kritik anzuhören.

Petition „Gentech-Moratorium verlängern“

Diese Organisationen unterstützen die Petition. Ein Klick auf die Abbildung führt zur Petition.

Diese Organisationen unterstützen die Petition. Ein Klick auf die Abbildung führt zur Petition.

Wenn es um Gentechnik geht, auch neue Verfahren, dann ist vieles unklar. Die Industrie und begeisterte Forschende wollen aber um jeden Preis Handlungsfreiheit. Auch fortschrittliche Menschen haben ernstzunehmende Bedenken.

Eine Petition mit folgendem Text lädt zum Unterschreiben ein:

Das Gentech-Moratorium in der Schweiz schützt Mensch, Tier und Umwelt vor Risiken. Ende 2025 läuft es aus. Die Gentech-Konzerne setzen Parlament und Bundesrat massiv unter Druck, sich gegen eine Verlängerung auszusprechen. Sie wollen, dass gentechnisch veränderte Organismen in Zukunft in Verkehr gebracht werden können. Das werden wir nicht zulassen!

Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Auch die Bauern und Bäuerinnen wollen gentechnikfreies Saatgut. Eine Öffnung für Gentechnik hätte unvorhersehbare und irreversible Auswirkungen auf unsere Natur. Das Moratorium muss bleiben!

Hier können Sie unterschreiben: Gentech-Moratorium verlängern

Klick auf das Bild führt zur Petition.

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A loud lobby for a silent spring. CORPORATE EUROPE OBSERVATORY, März 2022

GMO-free EUROPE

Mexiko: Verzögerung des Glyphosat-Verbots. Heidis Mist 20.4.24

21.4.24 HOME

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Mexiko: Verzögerung des Glyphosat-Verbots

20. April 2024
Copyright: PAN North America

Copyright: PAN North America

Mitteilung von PAN, Pesticide Action Network Noth America vom 19.4.24:

Am 1. April 2024 sollte Mexiko seine Verpflichtung zum Verbot des toxischen Herbizids Glyphosat (dem Wirkstoff in Bayers Roundup in den USA und Faena in Mexiko) bis 2024 nachkommen. Als ursprünglich der Plan, Glyphosat und gentechnisch veränderten Mais auslaufen zu lassen, festgelegt wurde, nannte Mexikos Regierung den Zweck der neuen Politik als „Beitrag zu Ernährungssouveränität und Sicherheit“ und der Gesundheit des mexikanischen Volkes sowie den Schutz von einheimischem Mais vor Kontamination durch gentechnisch veränderten Pollen. Glyphosat ist ein weit verbreitetes Herbizid, das häufig beim Anbau von Mais und anderen Nutzpflanzen verwendet wird, und gentechnisch veränderter Mais ist oft resistent gegen Glyphosat.

…GVO-Saatgut ist das geistige Eigentum von grossen Agrarkonzernen. Sie kontrollieren, wie es verwendet wird und haben Einfluss auf die Politik. Das weiss auch Präsident Andrés Manuel Lopez Obrador. Er legte die Gründe dar, warum Mexiko die Verwendung von Glyphosat und gentechnisch verändertem oder modifiziertem Mais in seinem ursprünglichen Dekret im Jahr 2020 auslaufen lassen würde, wo er auch die Unterstützung agrarökologischer Praktiken anstelle von Glyphosat forderte; und in einem zweiten Dekret im Jahr 2023 den Ausstieg aus dem gentechnisch veränderten Mais nur für den menschlichen Verzehr.

USA-Regierung unterstützt Pestizidindustrie

Warum sollte Mexiko plötzlich das Glyphosat-Verbot verzögern, das am 1. April 2024 in Kraft treten sollte? Offenbar ist das dem unerbittlichen Druck der Pestizidindustrie und der Regierung der Vereinigten Staaten zuzuschreiben. Fernando Bejarano von Red de Accicn sobre Plaguicidas y Alternativas en México (RAPAM) sagte: „Pestizid-Unternehmen üben im Bündnis mit dem grossen Agrarunternehmen politischen Druck auf beide Seiten aus, über den US-Handelsbeauftragten und in Mexiko durch den National Agricultural Council. Die Behauptung, die sie vorbringen, ist, dass keine Alternativen zu Glyphosat existieren, aber diese Behauptung ignoriert die Tatsache, dass agrarökologische alternative Praktiken von Landwirten in kleinen, mittleren und grossen Massstabs erfolgreich umgesetzt werden und alternative Bio-Herbizide in unserem Land registriert werden.“

Die Vereinigten Staaten und Mexiko waren in Handelsstreitigkeiten in dieser Angelegenheit verwickelt, weil die USA weiterhin Druck auf Mexiko ausgeübt haben, gentechnisch veränderten Mais für den menschlichen Verzehr zu importieren, was Mexiko ablehnt. Gleichzeitig preisen Pestizidkonzerne weiterhin ihre falsche Behauptung an, dass die Erträge der Landwirte ohne Zugang zu Glyphosat leiden werden. Die Agrarökologie ist die praktikable Alternative zur pestizidintensiven Landwirtschaft, aber da sie nicht auf die Produkte der Pestizidindustrie angewiesen ist, will Bayer die Landwirte von Glyphosat und anderen Pestiziden abhängig halten.

PAN North America und RAPAM setzen ihre unerschütterliche Unterstützung für Mexikos Weigerung, GVO-Mais aus den USA zu importieren, fort. Darüber hinaus fordert PANNA die Regierung der Vereinigten Staaten auf, sofort keinen Druck mehr auf Mexiko und andere Länder des globalen Südens auszuüben und dadurch die Gesundheit ihrer Bürger und die Souveränität ihrer Ernährungssysteme zu gefährden. Diese Einmischung ermöglicht es Bayer und anderen Pestizidherstellern, weiterhin die Kontrolle über die Saatgutproduktion und die Agrarindustrie als Ganzes auszuüben.

Unterstützung agrarökologischer Alternativen

Da die Macht dieser Pestizidkonzerne über die Grenzen hinausreicht, wird die globale Ernährungssouveränität weiter kompromittiert. PANNA und RAPAM fordern ein weltweites Verbot von Glyphosat und die volle Unterstützung agrarökologischer Alternativen zu anderen hochgefährigen Pestiziden. Sie sind weiterhin solidarisch mit dem mexikanischen Volk und fordern Präsident Andrés Manuel Lopez Obrador auf, sein geplantes Glyphosat-Verbot ohne weitere Verzögerung voranzutreiben.

Aufschlussreiche E-Mails, auch betreffend US-Druck auf die EU

The New Lede berichtete am 21.3.24:

Vor dem Hintergrund eines erbitterten Kampfes zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko um die Sicherheit bestimmter landwirtschaftlicher Produkte liefern neu erhaltene Regierungsmitteilungen einen neuen Beweis dafür, wie mächtige Unternehmensinteressen US-Beamte häufig dazu veranlassen, sich in auswärtige Angelegenheiten einzumischen.

Die neuesten Aufzeichnungen zeigen, wie eng die US-Regierung mit globalen Pflanzen- und Chemiekonzernen zusammenarbeitet, um andere Regierungen auf der ganzen Welt daran zu hindern, Beschränkungen für Pestizide und, wie im Fall Mexikos, für bestimmte gentechnisch veränderte Pflanzen einzuführen.

Die USA befinden sich derzeit in einem erbitterten Handelsstreit mit Mexiko, führen aber auch Krieg gegen Thailand und die Europäische Union wegen der Bemühungen, Pestizide zu verbieten, die für die Unternehmensgewinne von Unternehmen wie Bayer und Syngenta von entscheidender Bedeutung sind.

Die neu erhaltenen E-Mails ergänzen frühere Enthüllungen, die auch in Regierungsunterlagen zu finden sind, indem sie detailliertere Informationen darüber liefern, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR), die für die amerikanische Handelspolitik zuständige Bundesbehörde, agrochemische Unternehmen begünstigt und dabei Beweise ignoriert. Von ausländischen Regierungen wurde dargelegt, dass Pestizide eine grosse Gefahr für die Sicherheit ihrer Umwelt und ihrer Bürger darstellen.

Ebenso wird in den E-Mails gezeigt, dass das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) und die US-Umweltschutzbehörde (EPA) dabei helfen, gegen Länder vorzugehen, die versuchen, Pestizide zu verbieten, die mit Problemen für die menschliche Gesundheit und dem Aussterben wichtiger Arten in Zusammenhang stehen.

Die neuesten Dokumente wurden auf Anfrage des gemeinnützigen Center for Biological Diversity nach dem Freedom of Information Act erhalten und The New Lede (TNL) zur Verfügung gestellt.

Amid U.S. and industry pressure, Mexico delays glyphosate ban. PAN Pesticide Action Network North America 16.4.24

Mexico delays planned April 1 glyphosate ban. The New Lede 1.3.24

‘We are defending your products:’ Emails reveal coordination between US government, industry in foreign trade disputes. The New Lede 21.3.24

20.4.24 HOME

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Aktuelle Antworten auf Heidis Umfrage zur Biodiversitätsinitiative

19. April 2024
Rind: "Die Delegierten von Bio Suisse befassten sich am 17.4.24 mit dem Antrag der Mitgliedorganisationen Bio Grischun und Progana, die Richtlinie von 2018 zur Wiederkäuerfütterung anzupassen und wieder maximal 10 Prozent Raufutter-Importe zuzulassen. Mit 36 Ja- zu 53 Nein-Stimmen bei acht Enthaltungen sprachen sich die Delegierten deutlich dafür aus, dem eingeschlagenen Weg zu folgen: 100 Prozent Knospe-Futter aus der Schweiz, davon maximal 5 Prozent Kraftfutter. Das freut mich aus zwei Gründen: 1. weiss man nie so genau wie gut das importierte Futter wirklich ist und 2. werden wir Rinder immer wieder beschuldigt, die Wiesen zu überdüngen."

Rind: „Die Delegierten von Bio Suisse befassten sich am 17.4.24 mit dem Antrag der Mitgliedorganisationen Bio Grischun und Progana, die Richtlinie von 2018 zur Wiederkäuerfütterung anzupassen und wieder maximal 10 Prozent Raufutter-Importe zuzulassen. Mit 36 Ja- zu 53 Nein-Stimmen bei acht Enthaltungen sprachen sich die Delegierten deutlich dafür aus, dem eingeschlagenen Weg zu folgen: 100 Prozent Knospe-Futter aus der Schweiz, davon maximal 5 Prozent Kraftfutter. Das freut mich aus zwei Gründen: Erstens weiss man nie so genau wie gut das importierte Futter wirklich ist und zweitens werden wir Rinder und Kühe immer wieder beschuldigt, die Wiesen mit Import-Futter zu überdüngen. Ich wünsche mir auch mehr Schutz für die Arten. Futter von artenreichen Wiesen sind halt einfach schmackhafter.“

Bienen: "Wir Bienen verköstigen uns zwischendurch gerne auf dem Sonnenht. Aber wir bestäuben viele Pflanzen, die ihr Menschen gerne habt wie Obst, Erdbeeren, Gurken und viele mehr. Deshalb ist es in euerem Interesse JA zur Biodiversitätsinitiative zu sagen, so wie es die Delegierten von Bio Suisse am 17.4.24 ihren Mitgliedern auf Antrag des Vorstands empfohlen haben. Wir danken euch dafür!"

Bienen: „Wir Bienen verköstigen uns zwischendurch gerne auf Zierpflanzen wie dem Sonnenhut. Aber wir bestäuben auch viele Pflanzen, die ihr Menschen gerne habt wie Obst, Erdbeeren, Gurken und viele mehr. Deshalb ist es in euerem Interesse JA zur Biodiversitätsinitiative zu sagen, so wie es die Delegierten von Bio Suisse am 17.4.24 ihren Mitgliedern auf Antrag des Vorstands empfohlen haben. Wir danken euch dafür!“

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Deutschland: Versicherungsgelder für Parkinson-Syndrom durch Pestizide

18. April 2024
Der Verlauf der Parkinson-Erkrankung lässt sich in fünf Stadien einteilen. Copyright Neurologische Klinik Sorpesee

Der Verlauf der Parkinson-Erkrankung lässt sich in fünf Stadien einteilen. Copyright Neurologische Klinik Sorpesee. Ein Klick auf die Grafik führ zur Klinik Sorpesee.

Der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) beim Deutschen Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat am 5.9.23 empfohlen, eine neue Berufskrankheit mit der Legaldefinition „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ in die Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichte einen ausführlichen Bericht am 20.3.24 im Gemeinsamen Ministerialblatt (GMBl), Ausgabe Nr. 10-11/2024: Wissenschaftliche Empfehlung für die Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“.

Der Empfehlung ging ein langjähriger, sehr intensiver Beratungsprozess voraus, in dessen Verlauf der ÄSVB eine grosse Anzahl internationaler wissenschaftlicher Studien auswertete.

Die Voraussetzungen der neuen Berufskrankheit sind:

  • Diagnostiziertes primäres Parkinson-Syndrom ohne sekundäre Genese (das heisst, die Erkrankung darf nicht Folge einer anderen Grunderkrankung sein),
  • Erfüllung des Dosismasses von mindestens 100 trendkorrigierten Anwendungstagen mit Stoffen aus einer der drei Funktionsgruppen der Pestizide (Herbizide oder Fungizide oder Insektizide) durch eigene Anwendung.

Die Anerkennung als Berufskrankheit kommt bei Personen in Betracht, die Herbizide, Fungizide oder Insektizide langjährig und häufig im beruflichen Kontext selbst angewendet haben, z.B. durch eigene Vor- und Nacharbeit in der Pestizid-Ausbringung oder eigene Pestizid-Ausbringung oder eigene Störungsbeseitigung im Rahmen von Pestizid-Ausbringungen.

Betroffen sind voraussichtlich vor allem landwirtschaftliche UnternehmerInnen, deren mitarbeitende Familienangehörige sowie Beschäftigte in der Landwirtschaft. Auch Angehörige anderer Berufsgruppen könnten betroffen sein, wenn sie in ihrem Arbeitsleben entsprechenden Belastungen ausgesetzt waren, z.B. als Nebenerwerbslandwirte.

Mit der Empfehlung des Sachverständigenbeirats besteht für die Unfallversicherungsträger, GutachterInnen eine einheitliche und aktuelle wissenschaftliche Grundlage für die Prüfung entsprechender Fälle. Bei Vorliegen aller Voraussetzungen kann die Erkrankung auch bereits vor Aufnahme in die Berufskrankheitenverordnung als sogenannte „Wie-Berufskrankheit“ nach § 9 Absatz 2 Siebtes Buch Sozialgesetzbuch anerkannt werden. Der Leistungsumfang bei Anerkennung einer Wie-Berufskrankheit ist derselbe wie bei einer Berufskrankheit, die in die Verordnung aufgenommen wurde.

In Frankreich ist Parkinson schon seit 2012 als Berufskrankheit anerkannt, auch Italien hat nachgezogen.

Interview mit dem Vorsitzenden des Beirats

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) sprach über die Anerkennung der Berufskrankheit mit dem Vorsitzenden des Beirats, dem Arbeitsmediziner Prof. Thomas Kraus. Kraus: „Wir wussten schon sehr lange, dass es Zusammenhänge zwischen einer Pestizid-Belastung im Beruf und der Parkinson-Krankheit gibt. Aber es war extrem schwierig, die wissenschaftliche Literatur aus der ganzen Welt zu bewerten, aufzuarbeiten und dann Kriterien einer Berufskrankheit für das deutsche Sozialrecht abzuleiten.“

Wieso Deutschland erst jetzt die Berufskrankheit anerkennt erklärt Kraus wie folgt: „Wir haben in Deutschland hohe sozialrechtliche Hürden. Und im Ärztlichen Sachverständigenbeirat arbeiten wir alle ehrenamtlich. Wir haben selber gesehen, dass es zu langsam voran ging. Deshalb wurde das Gesetz jetzt auch geändert und wir haben eine wissenschaftliche Geschäftsstelle. Wir hoffen, dass wir dadurch bei künftigen Entscheidungen zur Anerkennung von Berufskrankheiten schneller sind.“

Lesen Sie das ganze Interview hier: Berufserkrankung bei Landwirten: Pestizide verursachen Parkinson. NDR 17.4.24

Schweiz: Nationalrat lehnt Parkinson als Berufskrankheit ab

Nationalrat Clivaz Christophe reichte am 9.6.22 die Motion 22.3574 ein: Für die Anerkennung von Parkinson, Non-Hodgkin-Lymphom, Myelomen und Prostatakrebs als Berufskrankheiten bei Landwirtinnen und Landwirten und anderen Personen, die beruflich Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt sind. Der Bundesrat empfahl am 24.8.22 die Ablehnung. Der Nationalrat hat nun gestern, 17.4.24 die Motion ebenfalls abgelehnt.

Heidi: „Eigentlich komisch, dass der bauernfreundliche Nationalrat Verbesserungen für LandwirtInnen ablehnt. Haben die PolitikerInnen Angst, dass das Volk auf die Gefährlichkeit von Pestiziden aufmerksam wird? Wie wird der Ständerat entscheiden?“

Empfehlung für neue Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ beschlossen. Unfallversicherung, Bundesministerium für Arbeit und Soziales 20.3.24

Wissenschaftliche Empfehlung für die Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“. Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Parkinson-Krankheit, Wikipedia

Motion 22.3574 von Clivaz Christophe: Für die Anerkennung von Parkinson, Non-Hodgkin-Lymphom, Myelomen und Prostatakrebs als Berufskrankheiten bei Landwirtinnen und Landwirten und anderen Personen, die beruflich Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt sind.

18.4.24 HOME

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Agrochemie ZUERST – Gesundheit und Ökosysteme ZULETZT

17. April 2024
Die französische Bienenschutzorganisation Pollinis fordert, dass die SDHI-Pestizide sofort ausgesetzt werden, denn sie blockieren die Zellatmung, was nicht nur die anvisierten Pilze schädigen dürfte.

Die französische Bienenschutzorganisation Pollinis fordert, dass die SDHI-Pestizide sofort verboten werden, denn sie blockieren die Zellatmung, was nicht nur die anvisierten Pilze schädigen dürfte. Eine Petition ist bei der Europäischen Kommission hängig. -Ein Klick auf das Bild führt zur Unterschriftensammlung von Pollinis.

Nicolas Laarman hat im Namen von Pollinis France 2019 eine Petition beim Europäische Parlament eingereicht zu den Auswirkungen des Einsatzes von SDHI-Fungiziden (Succinatdehydrogenase-Inhibitoren) auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme. Der Petent macht geltend, dass SDHI-Fungizide neben positiven Aspekten schädliche Nebenwirkungen für mehrere andere lebende Organismen haben, abhängig von der Dauer und der Dosis ihrer Exposition gegenüber SDHI-Fungiziden. Ihm zufolge ist der derzeitige Rechtsrahmen festgelegt worden, ohne die ständig aktualisierten wissenschaftlichen Daten angemessen zu berücksichtigen; die Testmethoden seien nicht geeignet, um die ernsthaften Risiken der Fungizide zu bewerten. Der Petent führt eine Reihe wissenschaftlicher Daten an und betont die Schwere der Gefahr, die ein Einsatz von SDHI-Fungiziden darstellt. Er fordert das Europäische Parlament auf, die Auswirkungen dieser Stoffe auf die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und bestäubende Insekten gemäss der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln erneut zu prüfen.

Je nach Wirkstoff ist die Erneuerungsfrist zwischen 2020 und 2023 abgelaufen. Der Petitionsausschuss der EU schrieb am 18.12.23 in einer Mitteilung an die Mitgliedstaaten:

„Die Verfahren zur Überprüfung der Genehmigung aller Wirkstoffe, die zur Fungizidgruppe der Succinatdehydrogenase-Hemmer (SDHI) gehören und die noch auf dem Markt sind, laufen noch. Die Kommission forderte alle betroffenen berichterstattenden Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, Verzögerungen bei der Evaluierung der ausstehenden oder kommenden Anträge auf Erneuerung der Genehmigung zu vermeiden.

Die Kommission hat bereits Wirkstoffe vom Markt genommen und wird dies auch weiterhin tun, sofern die strengen Zulassungskriterien, die in den Rechtsvorschriften der EU verankert sind, nicht erfüllt werden.“

Motion 20.4486 Python Valentine

Am 15.12.20 forderte die Nationalrätin Python Valentine gemäss Motion 20.4486 den sofortigen Widerruf der Zulassung der SDHI-Fungizide. Sie führte aus:

„Der Bundesrat wird beauftragt, die Zulassungen der SDHI-Fungizide sofort zu widerrufen. Die Risiken dieser Fungizide für die Biodiversität und die menschliche Gesundheit sind nicht kontrollierbar.

In seiner Antwort auf die Fragen 18.5233 und 19.5526 sagte der Bundesrat, dass die Anwendungsbeschränkungen für SDHI-Fungizide in der Landwirtschaft, die Bestimmungen zum Schutz der Anwenderinnen und Anwender und die Festlegung von Grenzwerten für Rückstände in Lebensmitteln ausreichen würden, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Es sei daher nicht nötig, für diese spezifische Familie von synthetischen Pestiziden das Vorsorgeprinzip zur Anwendung zu bringen. Doch die Einträge dieser Moleküle in die Umwelt gab Fachleuten aus Biologie und Medizin aufgrund des Wirkmechanismus dieser Substanzen schon damals Anlass zur Sorge.

Es ist erwiesen, dass SDHI-Fungizide die Zellatmung hemmen, indem sie ein Enzym der Mitochondrien, das Enzym Succinat-Dehydrogenase (SDH), blockieren. Sie tun dies artenunabhängig und blockieren so das Enzym sowohl bei Regenwürmen, Bienen und Pilzen als auch beim Menschen. Es ist nicht erstaunlich, dass sich dieses Enzym im Laufe der Evolution aussergewöhnlich wenig verändert hat und bei allen Arten fast identisch ist. Durch ihren Wirkmechanismus sind diese Pestizide somit eine nicht kontrollierbare Bedrohung für die gesamte Biodiversität und die menschliche Gesundheit. Mehrere Hundert unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben, sich auf die Gesamtheit der vorhandenen unabhängigen Studien berufend, Alarm geschlagen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse erlauben die Schlussfolgerung, dass die SDHI-Fungizide ein zu grosses Risiko sind für die gesamte lebende Umwelt, einschliesslich der Menschen. Es muss unverzüglich das Vorsorgeprinzip angewendet werden.“

Der Bundesrat: „… Es besteht kein Grund für einen sofortigen Rückzug der bestehenden Bewilligungen der SDHI Fungizide. Die Kommission der Europäischen Union kommt nach Konsultation der Experten der Mitgliedstaaten zur gleichen Schlussfolgerung und wird neue Erkenntnisse im Rahmen der Erneuerung der SDHI Wirkstoffe berücksichtigen. Die Schweiz wird basierend auf der Evaluation der EU die zugelassenen Produkte überprüfen und die Anwendungsbedingungen, falls nötig, anpassen oder Anwendungen zurückziehen.“

Motion 23.3714 Python Valentine

Am 14.6.23 reichte Python Valentine eine weitere Motion ein 23.3714: Gezielte Überprüfung der Risiken für die Gesundheit und die Biodiversität durch SDHI-Pestizide. Sie schrieb:

„Der Bundesrat wird beauftragt, auf der Grundlage der bisher vorliegenden unabhängigen wissenschaftlichen Studien die Gefährlichkeit der Familie der SDHI-Pestizide für die Umwelt, die Biodiversität und die menschliche Gesundheit neu zu bewerten. Er soll dabei die nachgewiesenen toxischen Wirkungen solcher Pestizide auf menschliche Zellen bei chronischer und langfristiger Exposition gegenüber einer sehr niedrigen Dosis berücksichtigen. Er soll in seine Bewertung auch das hohe Expositionsniveau, dem sowohl die Anwenderinnen und Anwender als auch die Anrainerinnen und Anrainer ausgesetzt sind, miteinbeziehen. Ausserdem sollen die Auswirkungen auf Bodenorganismen und Wurzelsysteme mit Blick auf die Erhaltung ihrer Fruchtbarkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen der globalen Erwärmung berücksichtigt werden.

Begründung: SDHI-Fungizide hemmen die Zellatmung, indem sie ein Enzym der Mitochondrien, das Enzym Succinat-Dehydrogenase (SDH), blockieren. Sie tun dies artenunabhängig und blockieren so das Enzym sowohl bei Regenwürmern, Bienen und Pilzen als auch beim Menschen. Es ist nicht erstaunlich, dass sich dieses Enzym im Laufe der Evolution sehr wenig verändert hat und bei allen Arten fast identisch ist. Hunderte von Forschenden und Ärztinnen und Ärzten, welche die mit SDHI-Pestiziden verbundenen Risiken für die gesamte Biodiversität und die menschliche Gesundheit als nicht kontrollierbar einschätzen, haben 2019 eine Warnung herausgegeben und die dringende Anwendung des Vorsorgeprinzips und den Widerruf der Zulassung der SDHI-Fungizide gefordert.

Trotzdem stellte der Bundesrat 2020 in seiner Antwort auf die Motion 20.4486, die vom Rat nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist behandelt wurde, überraschend Folgendes fest: «Es ist dabei unerheblich, welcher Wirkmechanismus eines Pflanzenschutzmittels für unerwünschte Nebenwirkungen verantwortlich ist. Wichtig ist, zu wissen, was die möglichen Nebenwirkungen sind und ob diese Nebenwirkungen bei der Anwendung des Produkts ein Risiko für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellen können“. Seiner Meinung nach sind die möglichen unerwünschten Nebenwirkungen von SDHI und den «damit verbundenen Risiken für die Umwelt, insbesondere auf Regenwürmer, Bienen und Bodenorganismen» nicht unannehmbar.

Wer den Wirkmechanismus einer Substanz für lebende Zellen von den verursachten Wirkungen trennt, verschliesst sich jedoch einem systemischen und logischen wissenschaftlichen Ansatz, der auf kausalen Zusammenhängen beruht. Ausserdem wurden inzwischen neue SDHI-haltige Formulierungen sowie Anwendungen zugelassen, die nicht nur Pilze, sondern auch Nematoden in den Böden abtöten.

Darüber hinaus bestätigen neue unabhängige Studien die Auswirkungen einer chronischen Exposition auf menschliche Zellen, selbst bei sehr niedrigem Expositionsgrad über einen längeren Zeitraum. Dies bedeutet, dass die regelmässige Exposition gegenüber kleinsten Mengen dieser Stoffe beim Menschen erst Jahrzehnte später zu schweren Krankheiten führt. Es sind neurotoxische Wirkungen, insbesondere die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen, und krebserregende Wirkungen für die Leber und die Schilddrüse zu befürchten. Der Bundesrat soll daher eine gezielte Überprüfung aller SDHI-Pestizide, die in der Schweiz vermarktet werden, vornehmen.“

Der Bundesrat verweist auf die strengen Zulassungsverfahren und auf das EU-Verfahren zur Erneuerung der Genehmigungen aller zurzeit genehmigten SDHI-Wirkstoffe. Er empfiehlt dem Nationalrat, die Motion abzulehnen. Sie wurde aber am 7.12.23 übernommen.

Heidi meint: „Eigentlich unglaublich, dass solche Stoffe auch für die Luftapplikation zugelassen sind. Das Vorsorgeprinzip müsste ein allgemeines Verbot generieren und ein Verbot von Helikoptersprühflügen!“

Petition Nr. 0548/2019, eingereicht von Nicolas Laarman, französischer Staatsangehörigkeit, im Namen von Pollinis France, zu den Auswirkungen des Einsatzes von SDHI-Fungiziden auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme. Europäisches Parlament 2019-2024, Petitionsausschuss, Mitteilung an die Mitglieder 18.12.23

SDHI : Une bombe à retardement. Pollinis

20.4486 Motion: Sofortiger Widerruf der Zulassung der SDHI-Fungizide, eingereicht von Python Valentine am 15.12.20

23.3714 Motion: Gezielte Überprüfung der Risiken für die Gesundheit und die Biodiversität durch SDHI-Pestizide, eingereicht von Python Valentine am 14.6.23

Helikoptersprühflüge: Pestizid-Transparenz an der Mosel, wo der Mosel-Apollofalter vom Aussterben bedroht ist. Heidis Mist 16.4.24

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