Posts Tagged ‘Miststock’

Leserfotos: Mist im Regen

18. April 2017
Feld, der Witterung ausgesetzt. Copyright Luca B.

Nicht nur in Graubünden liegt Mist monatelang im Feld, der Witterung ausgesetzt. Copyright Luca B.

Wenn der Bauer zuviel Nährstoffe in den Betriebskreislauf einführt, dann stört ihn das Versickern von z.B. Nitrat Richtung Grundwasser nicht. Nachweisen kann man ihm diese Gesetzesübertretung kaum. In Bauernkreisen hört man nicht gerne, dass dies "illegal" ist. Copyright: Luca B.

Wenn der Bauer zuviel Nährstoffe in den Betriebskreislauf einführt, dann stört ihn das Versickern von z.B. Nitrat Richtung Grundwasser nicht. Nachweisen kann man ihm diese Gesetzesübertretung kaum. In Bauernkreisen hört man nicht gerne, dass dies „illegal“ ist. Copyright: Luca B.

Dieser Mist liegt schon lange auf der Wiese! Copyright: Luca B.

Dieser Mist liegt schon lange auf der Wiese! Copyright: Luca B.

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Heidi-Jubiläum: 10’000 Seitenanfragen

26. März 2011

 

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Jubiläums-Kuchen Heidis Mist

Man liest Heidi. Mit gemischten Gefühlen feiert Heidi die 10’000ste Seitenanfrage seit Blog-Beginn am 15. Mai 2010 mit einem Rüebli-Schoki-Streusel-Kuchen. Der „verkehrsreichste“ Tag war der 1. Dezember 2010 mit 333 Aufrufen, welch schöne Zahl! 90 Artikel hat Heidi bisher geschrieben und zahlreiche Recherchen durchgeführt, um Fragen zu beantworten. Wie lange braucht es Heidis Mist noch? Heidi hat zum Jubiläum ein paar Wünsche an den Bundesrat:

Simonetta Sommaruga, die Justiz- und Polizeiministerin, soll die Gesetze zum Schutze des Wassers entstauben, hervorholen und deren Vollzug in allen Kantonen fordern, damit die KonsumentInnen nitratarmes Trinkwasser geniessen können. Auch wenn Bundesrätin Doris Leuthard im Departement für Umwelt, Verkehr und Kommunikation mit den AKWs jetzt andere Sorgen hat, wäre es schön, wenn sie sich wieder ein bisschen mit der altvertrauten Landwirtschaft befassen und einen Blick auf den Gewässerschutz werfen würde, z. B. auf die (mangelnde) Kontrolle der Hofdüngeranlagen. Und wie wär’s mit einem Umweltanwalt wie in Österreich? Heidi wünscht sich von Eveline Widmer-Schlumpf, dass sie bei der Fahrt nach Bern zwischen Chur und Bad Ragaz aus dem Fenster schaut, die Misthaufen im Feld sieht und über Kürzungen der Direktzahlungen nachdenkt. Und Johann N. Schneider-Ammann, der Landwirtschaftsminister? Er soll die Kontrolle der Direktzahlungsempfänger unter die Lupe nehmen: Wer ist König und wählt seinen Kontrolldienst? Wer kontrolliert wen (das Domizil verschiedener „unabhängiger“ Kontrolldienste ist an der gleichen Adresse wie der kantonale Bauernverband)? Enthält der Ökologische Leistungsnachweis Substantielles zum Schutz der Gewässer? Wie wirkt sich die Konkurrenz zwischen Kontrollinstanzen auf die Kontrolltätigkeit aus? Sicher wird der Landwirtschaftsminister zum Schluss kommen, dass eine Revision der Kontrolle dringend nötig ist. Schon deswegen wird er keine Stellen im Bundesamt für Landwirtschaft streichen, wie das Josef Kunz fordert, siehe Vielfrager Josef Kunz sägt am eigenen Ast. An Ueli Maurer hätte Heidi auch einen Wunsch, aber, ob er darauf einsteigen würde, ist mehr als fraglich: Periodische Dokumentation der Misthaufen im Feld aus der Luft. Ähnlich ist die Lage bei Micheline Calmy-Rey; im Hinblick auf die Beziehungen zur EU dürfte sie Heidi ins Pfefferland verwünschen. Jetzt bleibt noch Didier Burkhalter: Er möge bei Tierschutz-Massnahmen darauf achten, dass sie auch Gewässerschutz- und Lufthygiene-konform sind.

Heidi hat sich vorgenommen, den Gewässerschutz in der Landwirtschaft aus dem Schatten von Tier- und Klimaschutz zu holen. Sie wird weiterhin hartnäckig an diesem Ziel arbeiten. Trotzdem zieht sie es an diesem feierlichen Tag vor zu feiern, statt über tote Fische oder kranke Menschen nachzudenken.

Noch ein Wort zu wordpress.com. Wer Heidis Mist liest, hat eine sichere Internet-Seite vor sich, denn das Schreibprogramm lässt nur ausgewählte Befehle der Internetsprache HTML zu, alles andere wird erbarmungslos gelöscht. Heidi hatte einmal verzweifelt mit allerlei Tricks versucht, ein Bild mit Links zu erstellen, es war aussichtslos! Unter „Hilfe“ fand sie dann die Erklärung dafür: aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen! So dankt sie denn wordpress.com herzlich für die gute und zuverlässige Unterstützung.

24.3.11  HOME

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für’s WEF

18. Januar 2011
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Malanser

Nun prägen wieder Soldaten und Helikopter das Alltagsbild, denn bald beginnt das WEF. Noch ist das Reisen ohne Verspätungs- und Umsteige-Risiko möglich. Das milde Wetter verlockt zum Wandern, Güllen und Misten. Früh am Morgen ist der Boden noch gut tragfähig, da bis zur Oberfläche gefroren. Daher wurde da und dort gemistet oder gegüllt, z.B. mit Schleppschlauch in der Bündner Herrschaft oder ohne im St. Gallischen in der Ebene und in der Höhe. Mit Schleppschlauch sollten eigentlich Ammoniak-Emissionen reduziert werden, doch, wenn es nachher kalt wird, wie jetzt, sind die Ammoniakemissionen eventuell gar höher. Es ist Winter, trotz allem, die Gefahr der Gewässer- und Grundwasserverschmutzung ist gross. Frau Holle beschneit im Moment noch die Pisten, wird aber morgen die ganze Landschaft mit Schneeflocken decken, wird all die brauen Wiesen, die nackten Felder (Fehlentscheid bedroht Trinkwasser, Beobachter) und die vielen Misthaufen im Feld mit einer weissen Decke versehen.

Heidi hat ihren Leserinnen und Lesern schon eine grosse Vielfalt von Misthaufen im Feld vorgestellt. soll sie jetzt auch noch all jene, die zwischen Landquart und Chur – umrauscht von der Autobahn – liegen, fotografieren? Natürlich nicht, denn das würde definitiv langweilig. Es gäbe auch in der Bündner Herrschaft und bei Grüsch neue fotogene Haufen, z.B. auf Schnee.

Die Bündner Miststock-im-Feld-Bauern habe Verstärkung in den angrenzenden Kantonen erhalten. War Anfang 2010 der Haufen beim Möwenpick Heidiland noch ein Grenz-Miststock, könnte man das heute nicht mehr so sagen, denn da und dort liegt jetzt im Kanton St. Gallen einer im Feld. Auch der Walensee ist keine Grenze, denn die Glarner habe diese bequeme Art, Mist zu lagern, ebenfalls entdeckt, sind zögernd am Nachahmen. Im Kanton Schwyz – wen würde das überraschen – ist diese Bündner Spezialität sogleich in die Praxis eingegangen, mindestens in der Linthebene, einem sensiblen Gebiet bezüglich Grundwasser. Wenn bald jene WEF-Besuchende anreisen, welche die SBB und RhB dem Helikopter vorziehen, dann erleben sie – nachdem sie die graue Vorstadtwüste durchfahren haben – auf dem Weg nach Davos eine mit braunen Haufen und weissen oder grünen Bergen (Siloballen) angereicherte Landschaft.

18.1.11     HOME

Ein paar neue „Miststock-Fotos“

13. Januar 2011

 

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Diaschau neue Misthaufen im Feld: Heidi hat weitere Fotos aufgeschalten.

Diaschau neue Misthaufen im Feld

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Orientierungshilfe für Touristen

23. Dezember 2010
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Misthaufen bei Maienfeld für die Touristen?

Der Höhepunkt der Winter-Tourismus-Saison 2010/11 steht in Graubünden, der Schweizer Ferienregion Nr. 1, bevor. Jetzt sagen Eingeweihte den Touristen: „Wenn Sie Misthaufen im Feld sehen, dann sind Sie in Graubünden angelangt.“ Die Zusammenarbeit zwischen Bauern und Tourismus im Bereich Hofdünger klappt bestens, was nicht selbstverständlich ist. Die Bauern errichten jeweils für Touristen, die mit der SBB oder RhB anreisen, Orientierungshilfen. Im Moment sind die Misthaufen noch relativ klein, werden erfahrungsgemäss und saisonbedingt aber im Laufe des Winters wachsen; Heidi hat sie daher erst teilweise dokumentiert. Auch für die Reisenden nach Davos und ins Engadin wird gesorgt: Spaziergänger erzählen, dass ein Bauer am 20. Dezember 2010 den neuen Misthaufen nach Malans Richtung Chlus verlängert hat. Touristen, die regelmässig gen Prättigau fahren, haben den alten, mehr oder weniger gedeckten Haufen im letzten Winter schon gesehen.

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neuer Misthaufen nach Malans Richtung Chlus

Ob die Aktion der Bündner Bauern ganz selbstlos ist, weiss Heidi nicht. Vielleicht haben sie zu kleine oder gar keine Mistlager? Ein Bündner Bergbauer hat Heidi erzählt, dass er das Mistlager seines neuen Stalls nach dem ersten Winter verlängert habe, da es zu klein geplant worden sei. Und ein Düngeberater aus einem Westschweizer Kanton meint, dass die Mistgruben oft schon immer zu klein waren und das Problem mit zunehmender Tierzahl steige. Zudem würde die Grösse der Mistgruben bei der Stallplanung im Rahmen von Investitionskrediten immer wieder zu klein bemessen. In seinem Kanton gibt es auch Verstösse, aber sie werden regelmässig angezeigt und geahndet. „Le non-respect de la réglementation par les agriculteurs est d’autre part encore plus scandaleux si l’on pense qu’ils touchent des paiements directs.“ Statt das Problem zu lösen, gefährden die Bauern und die „toleranten“ Ämter im Kanton Graubünden das Grundwasser, das „weiter unten“, als Trinkwasser genutzt wird. Hut ab vor dem Bergbauer, der sein Problem gelöst hat!

Zur Erinnerung: Zum Schutze der Gewässer und des Grundwassers sollte Mist im Feld nur kurze Zeit vor dem Verteilen lagern oder maximal sechs Wochen gedeckt. Mist ist ein stickstoffhaltiger Dünger, der nur auf Wiesen und Felder verteilt werden darf, wenn die Pflanzen ihn aufnehmen können, also nicht im Winter. Mist muss auf einer dichten, mit einem Randabschluss versehenen Betonplatte gelagert werden, von der das Mistwasser in die Vor- oder Güllengrube abfliessen kann.

Der Tourismus in den Alpen zerstört sich selbst, lesenswertes Referat auf http://www.schulnote.de für bessere Hausaufgaben und Referate

23.12.10    HOME

Neu Miststock-Diaschau

9. Oktober 2010

 

Heidi hat eine Diaschau mit Misthaufen und eine mit Misthaufen im Schnee zusammengestellt.

Miststöcke im Schnee … im Feld

Miststöcke im Feld

9.10.10   HOME

Die neue Feld-Misthaufen-Saison hat begonnen

1. Oktober 2010

 

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ein kleiner Misthaufen in einer Maienfelder Weide

In Maienfeld und Malans liegen bereits die ersten neuen ungedeckten Misthaufen im Feld, seit etwa zwei Wochen. Heidi wird sie demnächst fotografieren. Wann beginnt für sie die nächste Vegetationsperiode? Bei Wintereinbruch 2010 oder 2011? Die Gefahr der Grundwasserverschmutzung mit Nitrat ist gross, aber die nicht bundeskonforme Weisung für Gewässerschutz in der Landwirtschaft GR toleriert dies offiziell. Wer kriecht schon unter den Miststock und schaut nach, ob Sickerwasser abfliesst oder wer kann beweisen, dass Mistsickerwasser ins Grundwasser gelangt? Ich schreibe das nicht zum erstenmal, aber vielleicht höhlt der bekannte Tropfen mit der Zeit den Stein.

 

In der GR Weisung heisst es, dass der Mist in der folgenden Vegetationsperiode ausgebracht werden muss. Wann ist das genau? Das Landwirtschaftsamt Chur präzisiert hiezu, dass der Mist vor dem Winter verteilt werden muss. Der Winteranfang sei vom Wetter abhängig und nicht von einem Datum. Der Winter beginne mit dem Schneefall und/oder gefrorenem Boden. Wenn dies nachgewiesen werden könne, seien Massnahmen angezeigt. Heidi meint: „Dann ist es zu spät, weil stickstoffhaltige Dünger nur ausgebracht werden dürfen, wenn der Boden weder wassergesättigt, gefroren noch schneebedeckt ist.“ Für die zwei Misthaufen Wiedersehn mit dem kleinen Misthaufen und Schonfrist abgelaufen sieht man in Chur noch keinen Handlungsbedarf.

Heidi ist jetzt noch mehr verunsichert, denn Schnee fällt manchmal schon im Oktober. Ein Davoser Sprichwort lautet: „In Davos fällt jeden Monat mindestens einmal Schnee, ausser im Dezember, Januar und Februar.“

1.10.10   HOME

 

Mist über Nitrat-„reichem“ Grundwasser

28. September 2010

 

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Ausschnitt aus einem grossen Misthaufen im Feld irgendwo im Mittelland, wo das Grundwasser stark mit Nitrat verschmutzt ist.

Ein Bekannter hat für Heidi ein Foto aus dem Archiv gefischt (merci!). Weil ihm das Bild Ärger gebracht hat, ist hier nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen. Der Misthaufen war gross, lag monatelang im Feld, und zwar in einer Region, wo die Bauern für die Bekämpfung des von ihnen verursachten Nitratproblems Geld erhalten, viel Geld. Im Kanton Graubünden wird das Nitrat im Grundwasser und in den Bächen durch das reichlich fliessende Wasser aus den Bergen verdünnt und ist noch nicht zu einem Problem geworden, obwohl die Konzentration (Nitrat und Pflanzenschutzmittel) bei Maienfeld zum Nachdenken anregt, siehe Gewässerverschmutzung oder -schutz? und Grundwasser: wichtigste Trinkwasserquelle.

28.9.10   HOME

Schonfrist abgelaufen

20. September 2010
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Dieser Misthaufen in Malans hat schon die Winter- und Sommersaison hinter sich.

Heidi hat den einzigen aus Eigenverantwortung gedeckten Miststock am 19. September 2010 wieder gesehen. Fotografiert hatte sie ihn am Französischen Nationalfeiertag, also vor zwei Monaten. Der Bauer musste einen Teil des Misthaufen kurz zuvor vom Bächlein wegnehmen, so dass er seither zweispurig neben der einspurigen Rhätischen Bahn liegt, wie Heidi am 24. Juli 2010 berichtete (ohne Foto): Miststock neben Bächlein. Weil der Haufen schon im letzten Winter „Image-Pflege“ für die Schweizerische Landwirtschaft gemacht hatte und auch im Kanton Graubünden vorgesehen ist, dass der Mist irgendwann einmal vom Feld verschwinden muss, hat Heidi die Schonfrist beendet und ihn ins Internet gestellt. Alle, die mit der Bahn Richtung Davos oder Vereina fahren, haben ihn sowieso schon gesehen, aber wie sagt doch ein guter Kollege: „Das ist es ja! Zwar sehen es viele, aber nur du machst etwas.“ Also sei es!

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Saftender Misthaufen neben dem Furner Bach

12. September 2010

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Misthaufen neben dem Furner Bach bei der Station Furna der Rhätischen Bahn

Wie lange liegt dieser Misthaufen schon hier unterhalb der Geleise der Rhätischen Bahn bei der Station Furna neben dem Furner Bach? Heidi weiss es nicht, jedenfalls wachsen bereits Pflanzen auf dem Mist. Wie lange wird er noch hier bleiben? An der Mauer sind links dunkle Spuren zu sehen, die vom Mistsickerwasser stammen dürften, denn im dritten Foto sieht man dort eine vernässte Stelle und „verbranntes Gras“.

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Am Rande des Misthaufens sind mehrere dunkle Lachen zu sehen.

Der Abstand zu einem Gewässer sollte mindestens 10 Meter betragen. Ein Misthaufen dürfte im Feld höchstens kurze Zeit vor dem Verteilen ungedeckt lagern und höchstens sechs Wochen gedeckt, damit die Gefahr einer Gewässerverschmutzung klein ist.

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Auch am Rand zum Furner Bach hat es eine vernässte Stelle und vom Mistsaft verbranntes Gras.

Heidi rät den Bauern, sich an die eidgenössischen Wegleitungen zu halten. Diese bieten grosse Sicherheit vor Übertretungen von Gesetzen. Eine neue Wegleitung über den Gewässerschutz in der Landwirtschaft ist in der Vernehmlassung. Sobald sie veröffentlicht ist, wird Heidi darüber berichten.

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Mistsaft läuft direkt in den Furner Bach

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